Wer hat den Bogen raus?
Hier geht es nicht um Regeln, Ringe, Termine und dergleichen mehr, sondern eher um Kreatives.
Das nachfolgende Gedicht von Tobias Richter ist erst der Anfang. Weiteres Interessantes könnte folgen ...
Der Feldbogenschütze
Von draus vom Feldparcours komm’ ich her,
ich muss Euch sagen, ich schoss dort gar sehr.
Allüberall sah ich kleine Feldscheiben stehen,
teilweise versteckt und manchmal kaum zu sehen,
Schüsse bergauf und Schüsse bergab
das hält einen ganz schön auf Trab.
Ich muss Euch sagen: es war ein Mordsspaß
und reichlich war der Pfeile fraß.
Ihr fragt Euch: Was trieb ihn in diesen Wahn?
Drum lasst mich berichten, wie es dazu kam:
Denn droben aus dem Himmelstor
kam mit großem Bogen die Jagdgöttin Diana hervor,
Und wie ich so strolcht’ durch den finstren Tann,
Da rief sie mich mit ihrer lieblichen Stimme an:
„Du, Achimer Bogenschütze“, rief sie „mein treuer Gesell“,
mache dich fertig und eile gar schnell.
Das Bogenschiessen in Wald und Flur,
kann ich dir empfehlen nur.
Alt’ und Jung’ sollen nun
von ihrem Tagewerk einmal ruhn;
Denn bald schon ist das nächste Turnier
und du willst doch wohl nur glänzen hier!“
Ich sprach: „O liebe Herrin Diana, Göttin der Jagd
ich werde es machen, wie Ihr es mir sagt.
Gleich ziehe ich los, werde kräftig üben,
so lange, bis mein Talent zum Siegen wird genügen.“
- „Hast du denn deinen Bogen auch bei dir?“
Ich sprach: „Mein Bogen, der ist hier;
Denn ob Blank- mit Visier oder traditionell,
das schießen mit Bögen ist einfach originell.“
- „Hast denn deine Pfeile auch bei dir?“
Ich sprach: „ Meine Pfeile, die sind hier;
Doch richtig treffen kann ich nur mit Euren Segen.“
Und Diana sprach: „Dieser sei Dir gegeben.“
So lief ich los ins weite Land,
und machte die Ziele mit meinen Pfeilen bekannt.
Gar viele von ihnen traf ich mitten ins Gold
das Glück war mir an diesem Tage wahrlich hold.
Von draus vom Feldparcours komm’ ich her,
ich muss Euch sagen, ich schoss dort gar sehr.
Nun wird es Dunkel, ich geh zur Ruh,
mache nun ganz müde meine Äuglein zu.
Copyright: Tobias Richter
Ein Mann hatte einen trefflichen Bogen von Ebenholz, mit dem er sehr weit und sicher schoss, und den er ungemein wert hielt. Einst aber, als er ihn aufmerksam betrachtete, sprach er: »Ein wenig zu plump bist du doch! Alle deine Zierde ist die Glätte. Schade! « - »Doch dem ist abzuhelfen! « fiel ihm ein. »Ich will hingehen und den besten Künstler Bilder in den Bogen schnitzen lassen. « - Er ging hin; und der Künstler schnitzte eine ganze Jagd auf den Bogen; und was hätte sich besser auf einen Bogen geschickt als eine Jagd?
Der Mann war voller Freude. »Du verdienest diese Zieraten, mein lieber Bogen! « - Indem will er ihn versuchen; er spannt, und der Bogen - zerbricht - unbekannter Verfasser
Ein Mann hatte einen trefflichen Bogen von Ebenholz, mit dem er sehr weit und sicher schoss, und den er ungemein wert hielt. Einst aber, als er ihn aufmerksam betrachtete, sprach er: »Ein wenig zu plump bist du doch! Alle deine Zierde ist die Glätte. Schade! « - »Doch dem ist abzuhelfen! « fiel ihm ein. »Ich will hingehen und den besten Künstler Bilder in den Bogen schnitzen lassen. « - Er ging hin; und der Künstler schnitzte eine ganze Jagd auf den Bogen; und was hätte sich besser auf einen Bogen geschickt als eine Jagd?
Der Mann war voller Freude. »Du verdienest diese Zieraten, mein lieber Bogen! « - Indem will er ihn versuchen; er spannt, und der Bogen - zerbricht